International

Fairer Handel

Fairtrade ist ein gerechtes Handelsmodell, das bei den Produzentinnen und Produzenten verankert ist. Ihre Interessen haben das größte Gewicht. Seit der Gründung ist die Stärkung und Förderung der Selbstbestimmung der Produzentenorganisationen in den Entwicklungsländern die Grundlage von Fairtrade.

Die Fairtrade-Standards
Als weltumspannendes Netzwerk hat Fairtrade ein klares entwicklungspolitisches Ziel: durch verantwortlichen Handel die Armut im globalen Süden abzubauen. 
Alle Fairtrade-Standards für Kleinbauern und für Beschäftigte beinhalten Anforderungen an die soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung.

Soziales
Soziale Kriterien wie Arbeitsschutz, das Verbot von Ausbeutung und Diskriminierung gelten für Kleinbauernkooperativen und für Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen gleichermaßen. Sie sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern. Das Fairtrade-Siegel garantiert auch das Verbot von Zwangsarbeit und illegaler Kinderarbeit.

Ökologie
Fairtrade schreibt in seinen Umweltstandards eine ressourcen- und umweltschonende Produktion und die Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen für die Beschäftigten vor. Der Umstieg auf Bioanbau wird durch Beratungen zum Umstellungsprozess gezielt gefördert. Für biologisch produzierte Produkte wird ein Bioaufschlag gezahlt.

Ökonomie
Der Fairtrade-Mindestpreis sowie eine Prämie für Gemeinschaftsprojekte und der Anspruch auf Vorfinanzierungen decken die Kosten einer nachhaltigen Produktionsweise. Zusätzlich helfen Fortbildungsangebote, zu höheren Absätzen und stabilerem Einkommen zu gelangen.
Derzeit bieten in Deutschland mehr als 280 Partnerfirmen über 4.000 Fairtrade-gesiegelte Produkte wie Kaffee, Tee, Schokolade, Kekse, Kakao, Eis, Bananen, Fruchtsäfte, Honig, Wein, Sportbälle, Reis, Textilien aus Fairtrade-Baumwolle und Blumen an. Sie sind bundesweit in über 42.000 Geschäften, Weltläden und Bioläden sowie in über 20.000 gastronomischen Betrieben erhältlich.

Produzenten bestimmen die Richtung
Die drei Produzentennetzwerke aus Afrika, Lateinamerika und Asien besitzen und verwalten gemeinsam mit den Fairtrade-Siegelinitiativen den weltweiten Dachverband für den zertifizierten fairen Handel – Fairtrade International (FLO). Sie sind als Mitglieder im höchsten Entscheidungsgremium von FLO, dem Aufsichtsrat, vertreten.

Fairtrade fördert ländliche Entwicklung
Fairtrade wirkt oft über die Kooperativen und Plantagen hinaus. Investitionen in die lokale Infrastruktur haben zu großen Fortschritten in der ländlichen Entwicklung geführt. Durch gut ausgebaute Straßen konnten Wege verkürzt und die Attraktivität der Gegenden gesteigert werden. Transporte können durch eine verbesserte Infrastruktur schneller abgewickelt werden, das schafft Kapazität für den Ausbau der Produktion. Kinder, Lehrerinnen und Lehrer kommen einfacher zur Schule und auch die Gesundheitsversorgung wird erleichtert.

Klimaschutz durch umweltschonende Produktion
Der Klimawandel macht sich jetzt schon in den Ländern des Südens bemerkbar und trifft dort vor allem die Kleinbauernfamilien. In dieser Situation ist es für Fairtrade dringend notwendig, die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern noch stärker in umweltschonender Produktion und nachhaltigen Techniken zu beraten. Nachhaltige Landwirtschaft mit verringertem Einsatz von Düngemitteln und Wasser, Wiederaufforstung, Bewahrung von Biodiversität und Abfallvermeidung schützen natürliche Ressourcen. Der umfangreichere Einsatz von erneuerbaren Energien, wie zum Bespiel eine Biogas- oder Kompostierungsanlage, reduziert zudem Emissionen von Treibhausgasen.

Das Netzwerk des fairen Handels
TransFair (Fairtrade Deutschland) schafft Bewusstsein für verantwortungsvollen Konsum und vergibt das internationale Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte. Der gemeinnützige Verein wird von zahlreichen Institutionen aus den Bereichen Entwicklungspolitik, Kirche, Verbraucherschutz, Frauen und Soziales getragen.

www.fairtrade.net


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Bild rechts: Fairtrade-Deutschland)